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Wissen hilft

Urlaub – das steht für eine unbeschwerte Zeit, Spaß und Erholung.

Manches Mal gibt es allerdings Berichte in den Medien, die die sorgenfreie Urlaubsfreude beeinträchtigen und Gäste wie auch Einheimische verunsichern. Oft geht es hierbei um wiederkehrende, meist saisonal bedingte und natürliche Vorkommnisse wie ein erhöhtes Vorkommen von Feuerquallen, Unterströmungen, gefährliche Bakterien oder giftige Fische.

Mit unserem Fakten-Check möchten wir aufklären und differenziert informieren.
Wie real ist die Gefährdung? Muss ich mir um mich und meine Familie Sorgen machen? Betrifft das Thema auch speziell meinen Urlaubsort? Was gilt es zu beachten und wie kann ich eine Gefährdung vermeiden? Was tue ich, wenn ich betroffen bin?

Diese und weitere Fragen beantworten die jeweiligen Informationen, die wir hier zusammengetragen haben.
Zudem findest du weiterführende Links, wenn du noch mehr über das jeweilige Thema wissen möchtest.*

TOURIST-INFO
Lübecker Bucht

Strandallee 134
23683 Scharbeutz

Telefon: +49 4503 7794-100
Fax: +49 4503 7794-200
E-Mail: urlaub@luebecker-bucht-ostsee.de

Strandticker und digitale Strandampel

Auf www.strandticker.de findest du Informationen zur aktuellen Auslastung an unseren Ostseestränden von Timmendorfer Strand, Niendorf, Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf und Neustadt in Holstein mit Pelzerhaken und Rettin. Mit einem einfach verständlichen Ampelsystem wird farblich dargestellt, welche Strandabschnitte aktuell nicht stark besucht (grün), gut besucht (gelb) oder sehr stark besucht (rot) sind. Ist ein Abschnitt im Strandticker als 'rot' gekennzeichnet, findest du schöne Alternativen entlang der Küste der Lübecker Bucht, die noch freie Plätze haben und kannst diese gezielt anfahren.

Weitere Informationen findest du hier auf unserer Website »

Unterströmung

An den meisten Sommertagen spricht in der Lübecker Bucht nichts gegen ein unbeschwertes Badevergnügen in der Ostsee. Weht jedoch der Wind stärker aus östlicher Richtung (speziell aus Nordost), kommt es in der Lübecker Bucht regelmäßig zu einer ausgeprägten Unterströmung zwischen und Timmendorfer Strand. Vorsicht! Mit dem bloßen Auge ist die gefährliche Unterströmung nicht zu erkennen, darum sollte immer vor einem Sprung in die Ostsee die Beflaggung an der nächstgelegenen DLRG-Wachstation am Strand geprüft werden. Ist dort die rote Flagge gehisst, heißt das: absolutes Badeverbot.

Mehr erfahren über UNTERSTRÖMUNGEN

Wie und warum kommt es zu einer Unterströmung?
Bei nordöstlichen Winden wird das Wasser der Ostsee in der Lübecker Bucht in Richtung Strand gedrückt. Da das Wasser wegen des Windes und der nachdrückenden Wellen dann nicht an der Oberfläche wieder zurückfließen kann, strömt es dort zurück, wo es weniger Widerstand gibt: unterhalb der Wasseroberfläche. Ca. 50 cm bis 1 m unterhalb der Wasseroberfläche strömen die Wassermassen dann wieder auf das offene Meer.
Man kann sich die Lübecker Bucht wie einen Trichter vorstellen; an der spitzesten Stelle tritt das Phänomen der Unterströmung am stärksten auf. Diese Stelle liegt zwischen den Seebrücken Scharbeutz und Timmendorfer Strand; der ganz genaue Ort hängt von der Windrichtung ab.

Wie gefährlich ist die Unterströmung denn nun wirklich?
Der Rückfluss des Wassers unterhalb der Wasseroberfläche geschieht mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2 Metern pro Sekunde. Eindeutig zu schnell, um dagegen anzuschwimmen! Die Strömung ist im unmittelbaren Uferbereich so stark, dass sie an schwachen Tagen Kinder, an starken Tagen Erwachsene von den Beinen reißen und ins Meer ziehen kann. Besonders gefährlich ist, dass man die Unterströmung über Wasser nicht sehen kann und das Wasser an Tagen mit starker Unterströmung durch seine hohe Temperatur gerade zum Baden einlädt.

Wie verhalte ich mich, um nicht in eine Unterströmung zu geraten?
An der Lübecker Bucht zwischen Scharbeutz und Rettin sind die allermeisten Strandabschnitte durch die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) bewacht. Die DLRG rät, nur zwischen den Flaggen vor den DLRG-Stationen zu schwimmen. Wichtig: 'erst Flaggen checken, dann Zeh reinstecken!'.
Konkret: bevor du in der Ostsee schwimmen gehst, solltest du immer erst schauen, welche Beflaggung an der nächstgelegenen DLRG-Wachstation am Strand gehisst ist. Bei gelber Beflaggung sollen Kinder nicht ins Wasser gelassen werden. Auch Erwachsene, die keine absolut sicheren Schwimmer sind, sollten dann an Land bleiben. Hat die DLRG rot geflaggt, gilt Badeverbot für alle. Sogar Rettungsschwimmer gehen bei solch einem Wetter nur nach genauer Beurteilung ins Wasser und wenn sie wissen, dass ein Rettungsboot auf dem Weg ist.

Wie wird die Unterströmung festgestellt und wer stellt sie fest?
Bei entsprechender Wetterlage, die auf Unterströmung schließen lässt, gehen einzelne Rettungsschwimmer gesichert zum Testen an verschiedenen Stellen ins Meer. Sie prüfen dann bei Schwimmtests am eigenen Leib die Strömung und stufen diese auf einer Gefahrenskala ein. Auf Basis dieser Schwimmtests wird folgend von der jeweiligen Wachstation entschieden, wie geflaggt wird.

Wo kann ich online nachschauen, ob es aktuell eine Unterströmung gibt?
Unterströmungen sind ein lokales Phänomen. Es kann beispielsweise gut sein, dass es in Pelzerhaken oder Sierksdorf keine Gefahr durch Unterströmung gibt, während zur selben Zeit in Scharbeutz wegen Unterströmung ein Badeverbot besteht.
Auf der Website der DLRG oder auch im Strandticker kannst du online nachschauen, wie die DLRG an unseren Stränden geflaggt hat.

Wie verhalte ich mich, wenn ich jemanden sehe, der in die Unterströmung geraten ist?

1. Ruhe bewahren
2. Nicht selbst in Gefahr begeben
3. Rettungsschwimmer alarmieren; im Zweifel 112 anrufen
4. Solltest du eine Person untergehen sehen, merke dir möglichst genau die Position

Weitere Informationen findest du hier:
Zum Thema Unterströmung
Flaggenkunde DLRG

Vibrionen - Bakterien im Meer

Vibrionen ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Bakterien der Gattung Vibrio. Sie sind ein in salzhaltigen Gewässern natürlich vorkommendes Bakterium. Bei einem Temperaturanstieg des Gewässers auf mehr als 20 Grad wird das Wachstum und die Ausbreitung der Bakterien begünstigt. Dabei ist zu beachten, dass das Bakterium, wenn es durch erhöhte Wassertemperaturen einmal aktiviert worden ist, seine Aktivität auch bei sinkenden Wassertemperaturen für mehrere Wochen aufrecht erhält. Personen mit offenen oder schlecht heilenden Wunden sollten sich nicht dem Kontakt mit sommerwarmem Meerwasser aussetzen, insbesondere wenn sie an Vorerkrankungen leiden oder ein geschwächtes Immunsystem haben.

Mehr erfahren über VIBRIONEN

Vibrionen sind ein natürlich vorkommendes Bakterium. Seit 1994 ist bekannt, dass diese sogenannten Stäbchenbakterien ein natürlicher Bestandteil salzhaltiger Gewässer sind, die auch in der Nord- und Ostsee vorkommen. Bei niedrigen Temperaturen leben die Vibrionen im Meeresboden. Bei einem Temperaturanstieg des Gewässers auf mehr als 20 Grad wird das Wachstum und die Ausbreitung der Bakterien begünstigt.

Vibrionen können in seltenen Fällen bei Menschen mit abwehrschwächenden Grunderkrankungen und offenen Wunden, in die Meerwasser eindringt, Infektionen auslösen. Gefährdete Personen mit offenen Wunden sollten daher nicht im Meerwasser baden oder waten. Schwangerschaft und junges Lebensalter sind kein Risikofaktor, gehen also nicht mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko einher.

Für die Allgemeinheit lassen sich keine Konsequenzen ableiten. Auch gibt es keinen allgemein gültigen 'Schwellwert', da nicht nur verschiedene Umweltfaktoren, sondern auch die individuelle Konstitution bei der Entstehung einer Infektion eine wichtige Rolle spielt. Zusammengefasst gilt also: Vibrionen kommen im Ostseewasser vor und können dort bestimmte Personengruppen gefährden. Ein generelles Badeverbot ist in Nord- und Ostsee nicht angezeigt, da es sich nicht um eine Gefährdung der Allgemeinbevölkerung handelt.

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Stand der Information: September 2019

Feuerquallen – unangenehm aber in der Regel ungefährlich

Feuerquallen erkennt man an ihrer dunkelroten bis gelben Färbung und ihrem kompakt aussehenden Quallenkörper. Auffällig sind zudem die sehr langen Tentakeln. Hierauf sitzen zahlreiche Nesselzellen, die bei Berührung das hautreizende Nesselgift freisetzen und dadurch Verbrennungen verursachen können.
Weil der Kontakt mit Feuerquallen wirklich unangenehm ist, solltest du ihnen - wie auch Brennnesseln oder Disteln - aus dem Weg gehen. Da Feuerquallen in der Nordsee beheimatet sind, kommen sie in der Ostsee nur temporär bei entsprechenden Winden und Strömungen vor.

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Wiederkehrend spielen Feuerquallen in den Medien eine Rolle und oft sind die Badegäste dann verunsichert, ob sie noch den Sprung in die Ostseewellen wagen sollen – oder lieber nicht.

Drei grundlegende Informationen vorab:

  • Der Kontakt mit Feuerquallen ist für Menschen wirklich unangenehm.
  • Der Kontakt mit Feuerquallen ist für gesunde Menschen ungefährlich.
  • Feuerquallen kommen in der Ostsee nur temporär vor, denn beheimatet sind sie in der Nordsee.
    Weil der Kontakt mit Feuerquallen wirklich unangenehm ist, solltest du ihnen - wie auch Brennnesseln oder Disteln - aus dem Weg gehen.

Feuerquallen erkennt man an ihrer dunkelroten bis gelben Färbung und ihrem kompakt aussehenden Quallen­körper. Auffällig sind zudem die - im Verhältnis zum Körper - sehr langen Tentakeln. Hierauf sitzen zahlreiche Nesselzellen, die bei Berührung das haut­reizende Nesselgift freisetzen und dadurch Verbrennungen verursachen können.

Die einheimische, harmlose Ohrenqualle, die man ebenfalls in der Ostsee antreffen kann, erkennt man an den vier Ringen in der Mitte des Quallenkörpers. Ursprünglich dachte man, die Ringe seien die Ohren der Qualle, wodurch sie ihren Namen erhielt. Tatsächlich sind es aber die Fortpflanzungsorgane. Weibliche Ohrenquallen tragen Eier, die sich farblich vom durchsichtigen Körper unterscheiden. So kann auf den ersten Blick eine weibliche Ohrenqualle mit einer Feuerqualle verwechselt werden. Hier gilt es genauer hinzuschauen: hat die Qualle die vier Ringe, ist es keine Feuerqualle.

Bist du mit einer Feuerqualle in Berührung gekommen, brennt die Haut, ähnlich wie bei einer Berührung mit Brennnesseln, teils allerdings stärker. Bei empfindlichen Personen und nach wiederholtem Kontakt können auch heftige allergische Reaktionen mit Herz-Kreislauf-Störungen bis zum Kollaps auftreten.

Gut zu wissen: Auch bei an den Strand gespülten Feuerquallen kannst du dich noch verbrennen, weil ihre Nesselzellen noch aktiv sind.

Die Feuerqualle lebt in der Nordsee und wird, besonders im Spätsommer, zeitweilig durch Wind und Strömung in die Ostsee getrieben. Lässt der Wind nach, treiben die Quallen wieder in die heimatliche Nordsee zurück. Das erklärt, warum an einem Tag an der Ostsee das Wasser und der Strand voller Quallen sein kann und am nächsten Tag findet sich kaum noch ein Tier hier – dann hat schlicht der Wind gedreht hat und du kannst wieder ganz entspannt baden und schwimmen.

Wenn du im Wasser mit einer Feuerqualle in Berührung geraten bist, dann solltest du:

  • zügig das Wasser verlassen
  • unnötige Bewegungen vermeiden
  • eventuell noch anhaftende Fäden mit Salzwasser anfeuchten (nicht spülen) und mit feinem Sand bestreuen, leicht antrocknen lassen (das fixiert die Nessel­kapseln) und mit einem stumpfen Gegenstand (beispielsweise einer Kreditkarte) vorsichtig abschaben
  • geeignet sind auch Rasierschaum oder Speiseessig (hat man nur meist nicht dabei)
  • danach bei Bedarf mit Kühl-Akkus oder entsprechenden Gels / Salben aus der Apotheke kühlen
  • wende dich auch gerne an Rettungsschwimmer, die zur Badesaison an den meisten Stränden der Lübecker Bucht vor Ort sind
  • Was du nicht tun solltest: Mit Süßwasser oder Alkohol spülen oder mit dem Handtuch reiben – das bringt die Nesselkapseln zum Platzen und die Schmerzen werden stärker.

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Stand der Information: September 2019

Quallenansammlungen im Meer und am Strand

Die Quallenart, die man am häufigsten beim Schwimmen in der Ostsee und beim Strandspaziergang am Meeressaum trifft, ist die Ohrenqualle (Aurelia aurita). Wie viele andere Quallen ist sie den Strömungen des Meeres ausgeliefert und wird von diesen mal hier- mal dorthin getrieben. Sie ist weder giftig noch für den Menschen gefährlich. Bei stärkeren Winden können sie je nach Wind- und Strömungsrichtung an den Küsten der Nord- und Ostsee zu größeren Ansammlungen zusammengetrieben werden.

Mehr erfahren über OHRENQUALLEN

Wer oder was ist die Ohrenqualle?
Ihren Namen verdankt die Ohrenqualle den "Ohrenzeichnungen" auf ihrem Schirm. Dies sind ihre Geschlechtsorgane, rotviolett bei den Weibchen und weiß bis rotorange bei den Männchen. Sie lebt wie viele andere Quallen den Strömungen ausgeliefert im freien Wasser der Meere und fängt mit langen und klebrigen Tentakeln kleine Krebse, Plankton und Wasserflöhe.


Warum gibt es im Sommer Quallenansammlungen?
Der große gallertige Schirm dient den Quallen als Schwimmorgan. Durch rhythmisches Zusammenziehen des Schirms bewegen sich Quallen stoßweise voran. Weil ihre Schwimmbewegungen jedoch nur schwach sind, werden sie vor allem durch die Strömungen des Meeres in die eine oder andere Richtung bewegt. Bei stärkeren Winden können sie je nach Wind- und Strömungsrichtung an den Küsten der Nord- und Ostsee zu Massenansammlungen zusammengetrieben werden. Zudem sammeln sich die Quallen oft in „Bändern“ an der Wasseroberfläche, da sie hier das meiste Plankton, ihre Hauptnahrung, finden. Quallen nehmen weltweit in der Häufigkeit zu, weil ihre Nahrung, das mikroskopische Plankton, durch Nährstoffzufuhr in die Meere immer schneller wächst. Dies liegt u. a. an der Überdüngung der Küstenmeere; außerdem sind die meisten Fischarten überfischt, so dass es an Fressfeinden der Quallen mangelt.


Sind Ohrenquallen für den Menschen gefährlich?
Ganz klar: nein! Die meisten in Nord- und Ostsee vorkommenden Quallen sind für den Menschen ungefährlich – so auch die Ohrenqualle, die hier am häufigsten auftritt. Es gibt aber auch Quallenarten, die bei Berührung mit der Haut stärkere Reizungen oder verbrennungsähnliche Symptome verursachen können. Hierzu gehört die Gelbe Nesselqualle oder Haarqualle, die umgangssprachlich Feuerqualle genannt wird. Ihr Schirm ist innen gelbbraun und tellergroß, manche Exemplare können aber auch deutlich größer werden. Ihre Tentakel bestehen aus langen Fäden, die von der Unterseite des Schirms herunter hängen. Näheres zur ‚Feuerqualle‘ findest du im nächsten Faktencheck.


Die Ohrenqualle – viel mehr als einfach nur ‚Glibber‘
Die Ohrenqualle gehört wie alle anderen Quallenarten – zusammen mit Korallen und Seeanemonen – zu den Nesseltieren. Ihr Körper besteht zu einem großen Teil aus Magen, hinzukommen ein paar Muskel-, Sinnes- und die Nesselzellen und jede Menge Gelatine.

Ein Gehirn hat sie nicht, aber mit ihrem Nervensystem und ihren Sinnesorganen kann sie Beute jagen, auf Feinde reagieren und Geschlechtspartner erkennen. Außerdem kann sie Licht wahrnehmen und die Erdanziehungskraft spüren, wodurch sie zwischen oben und unten unterscheiden kann.

Verliert die Qualle einen Fangarm oder gar einen Teil vom Schirm, kann sie diese Körperteile mit Hilfe von speziellen Zellen nach Bedarf nachbilden. Wenn sie für Nachkommen gesorgt hat, ist ihr Lebenszyklus meist abgeschlossen und sie stirbt. Die Tentakel und Sinnesorgane bilden sich zurück und lösen sich schließlich auf. Zurück bleibt nur eine ungiftige Gallertscheibe, die für Fische als Nahrung dient.


Plastik oder Qualle – das ist hier die Frage
Bei Fischen, bei denen Quallen auf dem Speiseplan stehen, kann es zu einer fatalen Verwechslung kommen, denn Plastiktüten, die im Meer treiben, ähneln in Form und Bewegung den Quallen. Wenn sie sich derart vertun, fressen sie statt der vermeintlich glibberigen Leckerei dann Plastik. Das kann im schlimmsten Falle dazu führt, dass die Fische mit vollem Magen verhungern.
Ein Hinweis von uns: Für Plastik gibt es nach Gebrauch nur einen richtigen Ort und das ist der Mülleimer. Darum bitten wir euch: hinterlasst den Strand so, wie ihr ihn selbst vorfinden möchtet und nehme euren Müll nach einem Tag am Meer wieder mit und entsorgt ihn ordnungsgemäß. Die Natur und die nächsten Strandbesucher danken es euch!

 

Mehr zum Thema :

Stand der Information: Juli 2020

Seegras und Algen – warum sie manchmal da sind und meistens nicht

Seegras und Algen – sogenannte Treibsel – sind ein ganz natürliches Phänomen an der Küste; ebenso wie Wellen, Strand und Muscheln. Eigentlich ist Treibsel sogar ein gutes Zeichen, denn es steht für eine gesunde Meeresnatur. Zur Badesaison können Seegras und Algen jedoch das Strandvergnügen etwas einschränken. Daher reinigen unsere Gemeinden regelmäßig und mit enormem Aufwand die Badestrände. Hierbei wird mit eigens entwickelten Geräten dafür gesorgt, dass zwar das Treibsel weggesammelt wird, der schöne Sand jedoch liegenbleibt.

Mehr erfahren über SEEGRAS UND ALGEN

Strandreinigung nach Plan

Die Strandreinigung in der Lübecker Bucht erfolgt nach genauen Richtlinien. Start der Strandreinigungen ist kurz vor den ersten Ferien im Jahr. Dann erfolgt zunächst die Grundreinigung, bei der der komplette Sand 20 cm tief durchgesiebt wird. Ist der Strand sauber, stellen die Strandkorbvermieter ihre Körbe raus und sorgen im Folgenden für Sauberkeit zwischen ihren Strandkörben. Bis zu den Sommerferien erfolgt die Strandreinigung mit großen Geräten zunächst vorwiegend am Wochenende; während der Sommerferien auch unter der Woche. Dann wird täglich kontrolliert, wie viel Treibsel angespült wurde, so dass jeden Tag neu auf die aktuelle Situation reagiert werden kann. Bei Bedarf rücken die Strandreiniger dann früh morgens an den Strand und machen Klar Schiff. Nach den Sommerferien und bis nach den Herbstferien erfolgt die Reinigung dann wieder nur noch an den Wochenenden. Im Winter und bis zur nächsten Badesaison stehen unsere Strände dann ganz im Zeichen der Natur – da wird nicht gereinigt.

Mal mehr – mal weniger

Die Menge des Treibsels richtet sich im Wesentlichen nach zwei Umweltfaktoren: dem Wind und den Temperaturen. Bei Ostwind wird mehr Treibsel an unsere Strände gespült. In der Lübecker Bucht gibt es zudem einige Seegrasbänke, von denen sich bei Sturm etwas loslösen kann. Algen vermehren sich bei länger anhaltenden, warmen Temperaturen. Erwärmt sich in Folge das Meer, gibt es mehr Algen.

Wusstest du schon, dass...
… unsere Naturstrände nicht gereinigt werden und dass das ist auch gut so ist? Treibsel sind nämlich ein natürlicher Küstenschutz und Lebensraum für viele Organismen am Strand – vor allem Vögel. An Naturstränden erledigen die Wellen den Job der Strandreinigung und holen das Treibsel irgendwann wieder zurück ins Meer.

… Strandreinigung nichts für Langschläfer ist? Weil der Betrieb der großen Geräte am Tag zwischen den Strandgästen zu gefährlich wäre, startet die Strandreinigung im Sommer zwischen 2 Uhr und 3 Uhr morgens.

… es Tage geben kann, an denen selbst unsere fleißigen Strandreiniger nicht hinterherkommen? Manchmal weht ein starker (Ost-)Wind, der den Tag über immer wieder neue Treibsel an den Strand drückt. Selbst, wenn morgens gereinigt wurde, kann es dann also sein, dass du noch auf Seegras und Algen am Strand triffst. Dann hilft tatsächlich nur ein bisschen Geduld – der Wind dreht wieder und mit Sicherheit rücken die Strandreiniger mit ihren Geräten am nächsten Morgen gleich wieder an.

… nur die Algen riechen, das Seegras aber nicht?
Grundsätzlich ist zu unterscheiden: Seegras hat nur einen optischen Effekt – der Strand sieht nicht mehr so schön hell aus, Algen hingegen entwickeln an Land einen teils recht intensiven Geruch. Dieser entsteht bei dem natürlichen Zersetzungsprozess unter dem Einfluss von Sonne und Sauerstoff.

Hier findest du weitere spannende Infos rund um Ostsee-Treibsel:
https://posima.de/

Bernstein oder Phosphor – das ist hier die Frage

Jeder tut es gerne – ob groß oder klein. Bei einem Strandspaziergang schweift nahezu unweigerlich der Blick über den Sand und man hofft, eine schöne Muschel, einen besonderen Stein oder aber ein Stückchen Bernstein zu finden. Bei letzterem ist jedoch Vorsicht geboten, denn es gibt etwas, das dem Bernstein zum Verwechseln ähnlich sieht, das jedoch kein so freudiger Fund ist. Die Rede ist von Phosphor. Um ganz sicher zu gehen, dass es sich wirklich um Bernstein handelt, gibt es ganz klare Verhaltensregeln, an die sich jeder halten sollte.

Mehr erfahren über BERNSTEIN ODER PHOSPHOR

Eins vorweg:
Selbst versierte Bernsteinsammler können Phosphor am Strand kaum von Bernstein unterscheiden. Darum sollte man als Gelegenheitssammler gar nicht erst versuchen, es besser zu wissen.

Wenn sammeln, dann richtig

Direkt in dem Moment, in dem man den vermeintlichen Bernstein findet, gibt es schon etwas Wichtiges zu beachten: der Fund wird nicht am Körper aufbewahrt und auch nicht in die Hose- oder Hemdtasche gesteckt. Nur in einem gesonderten Metallbehälter, beispielsweise einem Blecheimer oder eine Blechdose, sollte man die Strandbeute mitnehmen. Da Phosphor erst im trockenen Zustand brennen kann, ist es bis zur genauen Identifikation auch sinnvoll, den Fund feucht zu lagern. Alternativ kann auch ein mit Wasser gefülltes Glasgefäß mit Deckel als Transportgefäß dienen.

Generell gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Zur Bestimmung des Fundes sollte dieser dann auf einen Porzellanteller oder ein anderes nicht brennbares Teil gelegt werden. Warum? Ist es doch Phosphor und nicht Bernstein, dann ist er nicht nur hochgiftig, sondern kann sich im getrockneten Zustand selbst entzünden und somit zu Verletzungen führen.

Falls der gelbliche Fund tatsächlich plötzlich zu rauchen anfängt, sollte der Rauch auf keinen Fall eingeatmet werden, da er gesundheitsschädlich ist. Der brennende Phosphor kann nicht mit Wasser, sondern nur mit Sand oder besonderen Feuerlöschern gelöscht werden. Alternativ hierzu kann man den Phosphor auch kontrolliert abbrennen lassen. Wichtig ist dabei, genügend Abstand zu halten.

Um wirklich ganz sicher zu gehen, dass es sich um Bernstein handelt, sollten Fundstücke, die bereits getrocknet sind und sich nicht entzündet haben, weiterhin vorsichtig gehandhabt werden. Am besten fragt man jemanden, der sich gut mit Bernstein auskennt; z. B. einen Bernsteinhändler.

Auch noch gut zu wissen:
Die Chance, Phosphor statt Bernstein im Sommer zu finden, ist geringer als im Winter, weil der Phosphor sich bei über 20 Grad selbst entzündet und verbrennt. Im Winter ist die Gefahr also höher.

Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht

Es gibt an den Stränden der Ostsee Muscheln, Schneckenhäuser und die sogenannten Hühnergötter. Letzteres sind Steine mit einem Loch, durch das man hindurchschauen kann. Wenn man sich dabei etwas wünscht, dann geht das in Erfüllung, so heißt es. Vielleicht sammelt man also lieber einfach diese schönen Dinge und wenn es unbedingt Bernstein sein soll, dann nimmt man an einer geführten Bernsteinwanderung teil.

*Alle Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Diese Informationen bieten eine allgemeine Informationsgrundlage. Im  Zweifelsfall empfehlen wir, eine entsprechende Fachstelle zu kontaktieren. Für Schäden, die durch miss­bräuchliche Ver­änderung der Daten durch Dritte ver­ursacht werden, wird keinerlei Gewähr­leistung übernommen.